Die Nacht im Zelt war wie zu erwarten etwas unentspannt. Der lybische Wind heizt uns richtig ein. Man fühlt sich wie in einem Heizlüfter. Mit Schlafsäcke war es dann wie in einer Sauna. Als wir trotz Hitze endlich einschlafen zieht es uns bei einer heftigen Böhe den vorderen Hering aus dem Boden. Nach kurzer Reparatur, diesmal bombenfest gewöhnen wir uns am den Wind und die bellenden Hunde und schlafen bis zum Morgen durch. Der Wind wird immer stärker und wir beschließen das Frühstück in den netten Mini-Markt-Wohzimmer-Bar zu verlegen. Dort bekommen wir frisch gebackene Teigtaschen gefüllt mit Käse.
Mit frisch gefüllten Wasserflaschen steigen wir den Berg hinter der Bucht hinauf. Die Straße wird frisch asphaltiert und wir bekommen klebrige schwarze Sohlen, aber es gibt keinen anderen Weg. Wir treffen unterwegs einen Franzosen der in 4 Wochen den kompletten E4 gelaufen ist. Wir tauschen uns kurz aus, dann geht jeder seines Weges.
Mittagspause machen wir in einem kleinen Lokal auf unserem Weg. Die Dame serviert uns kostenlos einige Leckereien und natürlich einen Raki. Sie empfiehlt uns einen Weg zum Meer, damit wir nicht mehr auf der Straße laufen müssen. Beschwingt machen wir uns an den Abstieg.
Der Wind wird im Laufe des Tages immer stärker und die Sicht schlechter. Wir werden Zeuge eines seltenen Wetterphänomens. Der warme Wind aus Lybien bringt auch noch Staub mit. Die Berge sind nicht mehr zu sehen und uns bläst es fast von der Straße. Gegen Ende verfärbt sich alles gelb rötlich.
Statt unserer geplanten Zeltnacht am Strand entscheiden wir uns bei diesem windigen Wetter für ein Zimmer im Ort.
Frisch geduscht gehen wir in die Taverne gegenüber und essen Fisch.
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